Sommer, Sonne – Steppe statt Weide?

Wie der Klimawandel die Fütterung während der Weidezeit beeinflusst

Längere Dürreperioden, bereits im April Temperaturen über 25°C – das und vieles mehr beeinflusst auch das Weidemanagement in der Pferdehaltung.

Wie du sicher weißt, bedeutet das Anweiden deines Pferdes zunächst eine extreme Futterumstellung. Vom hohen Rohfasergehalt der Heufütterung, hin zu eiweiß- und zuckerreichem Gras mit hohem Fruktangehalt, kann auch schnell mal eine Übersäuerung der Darmflora entstehen. Gerade deshalb ist eine schrittweise Erhöhung der Fresszeiten auf dem Gras so wichtig. Auch sollte das Gras bereits 10 – 15 cm gewachsen sein.

In den letzten Jahren hatten wir bereits im Frühjahr oft mit längeren Trockenphasen zu kämpfen. Dadurch wächst das Gras nicht so, wie es soll. Es steht unter Stress und das hat einen deutlich erhöhten Fruktangehalt zur Folge. Hier ist vor allem bei Pferden mit Stoffwechselproblemen (EMS, Hufrehe, Cushing …) Vorsicht geboten.

Trockenperioden, egal ob im Frühjahr oder Sommer stellen noch ein weiteres Risiko dar – den Befall von Gräsern mit den sogenannten Mykotoxinen, den Pilzgiften. Wie bereits erwähnt, steht das Gras unter Stress, wenn ausreichend Niederschlag fehlt. Um sich zu schützen, gehen die Gräser einen Pakt mit Pilzen (Endophyten) ein. Das Gras bietet dem Pilz Lebensraum (endophytisch = innerhalb der Pflanze) und liefert Nährstoffe. Als Gegenleistung erhöht der Pilz die Resistenz gegen Trockenheit, Fraßfeinde usw. Bei drohender Gefahr werden also auch vermehrt Giftstoffe produziert. Steht dein Pferd nun auf einer Weide mit gestressten Gräsern, läuft es Gefahr, vermehrt Pilzgifte aufzunehmen.

Ein weiterer, eigentlich ziemlich banaler Grund von längeren Trockenphasen ist, dass das Gras als Futtermittel für dein Pferd in den Sommermonaten nicht ausreichend ist. Bedeutet im Umkehrschluss, es muss genug Heu und gegebenenfalls zusätzliches Kraftfutter zugefüttert werden. Mittlerweile sind dünne Pferde nach (!) der Weidesaison leider keine Seltenheit mehr. Zusatzfutter mit hohem Rohfasergehalt, wie Rübenschnitzel, Luzerne und Reiskleie können hier helfen.

Stichwort Zusatzfutter, was also Füttern während der Weidezeit, um dein Pferd gesund durch die (zu) warme Jahreszeit zu bringen?

  • Toxin bindende Gesteinsmehle wie Bentonit und Zeolith
  • Alles was eine gesunde Darmflora unterstützt, wie zum Beispiel: (Bier)Hefen, d.h. Probiotika und Präbiotika, Leinsamen, Mash, Kräuter (wie Fenchel, Anis, Kümmel, Süßholzwurzel, Salbei …)
  • Entgiftende Kräuterkuren, zum Beispiel mit Mariendistel und Artischocke
  • GladiatorPLUS

Wir werden uns auf höhere Temperaturen, eine längere Vegetationsperiode und auch lange Trockenphasen einstellen müssen. Neben adäquatem Weidemanagement schützt vor allem auch eine angepasste Fütterung unsere Pferde vor den Herausforderungen der globalen Erwärmung. Wie immer beraten wir Dich gerne!

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